Ludwigshafen

[589] Ludwigshafen, 1) (früher Rheinschanze), Stadt im Canton Mutterstadt des Landcommissariats Speyer im baierischen Kreise Pfalz, am Rhein, mit dem gegenüberliegenden Manheim durch eine Schiffbrücke verbunden; seit 1842 Rheinfreihafen, seit 1843 Dorf u. Sitz einer Dampfschleppschifffahrtsgesellschaft, bald darauf nach dem[589] König Ludwig I. L. genannt u. 1853 zur Stadt erhoben; eine chemische, u. zahlreiche andere Fabriken, bedeutender Handel u. Verkehr; 3000 Ew. Von hier gehen Eisenbahnen nach Bexbach (Pfälzische Ludwigsbahn) u. nach Mainz (Hessische Ludwigsbahn). Die Rheinschanze diente ursprünglich der ehemaligen Festung Manheim als Brückenkopf u. wurde im Französischen Revolutionskriege 1794 von den Franzosen in Besitz genommen. Hier Gefecht am 15. Juni 1849 zwischen den Preußen u. den badischen Insurgenten; Letztere wurden über den Rhein nach Manheim geworfen, verbrannten dabei einige Brückenjoche u. beschossen L., wobei die mit Waaren gefüllten Lagerhäuser in Feuer aufgingen. 2) (Früher Sernatingen), Pfarrdorf im Amte Stockach des badischen Seekreises, am innersten. Winkel der nordwestlichen Spitze des Bodensees (Überlinger Sees), wurde 1826 angelegt u. nach dem Großherzog Ludwig genannt, mit einem 1845–47 neu angelegten Hafen; Handel; 900 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 589-590.
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