Luneville

[610] Luneville (spr. Lünwihl), 1) Arrondissement im französischen Departement Meurthe, 30 QM., 91,000 Ew. in 5 Cantonen; 2) (Lunaris villa, deutsch Lünstadt), Hauptstadt darin, am Einfluß der Vezouse in die Meurthe u. an der Paris-Strasburger Eisenbahn, hat Schloß (in welchem König Stanislaus von Polen lange residirte, jetzt Kaserne, 1849 abgebrannt), College, Hospital, Baumwollen- u. Wollenmanufacturen, Färberei, Gerberei, Stahl- u. Fayencefabriken; 12,000 Ew.– L. gehörte seit dem 10. Jahrh. als Grafschaft einer jüngeren Linie des Hauses Lothringen, wurde aber im 12. od. Anfang des 13. Jahrh. wieder mit dem Herzogthume vereinigt. Die Herzöge residirten in dem dasigen Schlosse öfter u. Herzog Karl III. ließ L. besestigen, doch wurden die Festungswerke von den Franzosen, nach der Besetzung Lothringens demolirt. Hier 9. Febr. 1801 Friede zwischen Österreich u. Frankreich, welcher den Französischen Revolutionskrieg beendigte, s. Französischer Revolutionskrieg III. G).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 610.
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