Maßmann

[952] Maßmann, Hans Ferdinand, geb. 1797, in Berlin, studirte daselbst Theologie, wurde 18.15 freiwilliger Jäger u. setzte dann seine Studien in Berlin u. Jena fort, u. war bei der Bücherverbrennungsceremonie bei der Wartburgsfeier thätig; wurde Hülfslehrer an einem Breslauer, dann an einem Magdeburger Gymnasium, studirte seit 1819 Naturwissenschaften u. dann in Berlin Deutsche Sprache u. bekam 1826 einen Ruf nach München, wo er den Turnunterricht für Cadetten u. 1828 für das Gymnasium u. andere Anstalten einrichtete; 1829 wurde er Professor an der Universität, machte 1833 eine wissenschaftliche Reise nach Italien u. wurde 1835 Referent für das Schulwesen i, Ministerium des Unterrichts. 1842 ging er nach Berlin, um die Turnanstalten in Preußen neu herzustellen u. wurde 1846 auch außerordentlicher Professor der Philosophie. Er gab heraus: Denkmäler deutscher Schrift u. Literatur aus dem 8. u. 9. Jahrh., Münch. 1828: Die (sogen.) Skeireins (s.u. Gothische Sprache u. Literatur), y H. 1834: Die gothischen Urkunden zu Neapel u. Arrezzo, Wien 1838; Deutsche Gedichte des 12. Jahrh., Quedlinb. 1837;[952] Die öffentlicher Turnanstalten zu München, Münch. 1837; Geschichte des mittelalterlichen etc. Schachspiels, Quedlinb. 1838; Armin, Fürst der Cherusker, Lemgo 1839; Libellus aurarius, 1841; Eraclius, 1842; S. Alexius Leben, 1843; Tristan, 1843; Ulfilas, 1855 f., 2 Bde. Er vollendete auch den Althochdeutschen Sprachschatz von Graff u. schrieb dazu den Alphabetischen Index, Berl. 1846; Die Baseler Todtentänze, Stuttg. 1847; Altes u. Neues vom Turnen, 1849, 2 Hefte, u. m. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 952-953.
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