Maison [2]

[750] Maison (spr. Mäsong), Nicolas Joseph, Marquis von M., Marschall von Frankreich, Sohn eines Bauers, geb. 1770 zu Epinay bei St. Denis, wurde 1792 Soldat u. bei Jemappes Capitän; 1795 ernannte ihn Bernadotte zum Major u. 1799 zu seinem Generaladjutanten; M. zeichnete sich bei Austerlitz aus, wurde 1806 bei Jena Brigadegeneral, führte bei Lübeck den linken Flügel Bernadottes u. wurde dort Gouverneur; 1808 kämpfte er in Spanien, wurde 1809 Commandant von Rotterdam, führte 1812 eine Division des zweiten Corps unter Oudinot nach Rußland u. wurde an der Beresina zum Baron ernannt; 1813 führte er wieder im fünften Corps unter Lauriston eine Division u. zeichnete sich bei Bautzen aus, erlitt aber die Schlappe von Hainau; bei Leipzig wurde er verwundet u. zum Grafen ernannt; er führte darauf das französische Corps, welches Belgien u. die Niederlande vertheidigte, schlug den General Thielemann bei Courtrai u. erfocht mehrere Vortheile. Nach der Restauration schloß er sich den Bourbonen an; wurde Pair von Frankreich u. 1815 Commandant[750] von Paris; er folgte in den Hundert Tagen Louis XVIII. nach Gent, lehnte aber die Theilnahme an dem Kriegsgericht über Marschall Ney ab. Er wurde 1817 zum Marquis ernannt; 1828 commandirte er die französische Division in Morea, zwang dort Ibrahim Pascha, sich nach Ägypten einzuschiffen, u. wurde, 1829 zurückgekehrt, Marschall von Frankreich. In den Julitagen 1830 verließ er die Sache der Bourbons u. erklärte sich für Louis Philipp; vertheidigte 1830 die Constitution in der Pairskammer u. begleitete den König Karl X. im August nach Cherbourg; er wurde im November dieses Jahres Minister des Auswärtigen, dann Gesandter in Wien u. 1833 Gesandter in Petersburg; 1835–36 war er Kriegsminister u. st. den 13. Febr. 1840 in Paris.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 750-751.
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