Mengs

[128] Mengs, Anton Rafael, geb. 12. März 1728 zu Außig in. Böhmen, Sohn des dänischen Miniaturmalers Ismael M.; wurde bereits als Kind von sechs Jahren von seinem Vater mit Strenge täglich zum Zeichnen, später aber zum Malen in Öl, Miniatur u. Schmelz angehalten, ging 1741 mit seinem Vater nach Rom, kehrte 1744 nach Dresden zurück, wurde Augusts III. Hofmaler, ging dann nochmals nach Rom u. lieferte schon 1748 eine eigne Composition (eine heilige Familie). Ein schönes Bauermädchen, welches ihm zum Modell gedient hatte, nahm ihn so ein, daß er es, nachdem er zur Katholischen Kirche übergetreten war, heirathete. 1749 nach Dresden zurückgekehrt, ernannte ihn der König zum ersten Hofmaler. Er ging nun nochmals nach Rom, wurde 1754 Director der Malerakademie auf dem Capitol u. ging dann nach Madrid. 1770 nahm er Gesundheitshalber Urlaub nach Rom, kehrte erst nach drei Jahren nach Madrid zurück, nahm aber seit 1775 seinen Aufenthalt wieder in Rom u. starb hier 29. Juni 1779. Seine kostbare Sammlung von Gypsabgüssen nach Antiken schenkte er der Kunstakademie zu Madrid; die zu Rom befindlichen Doubletten derselben wurden für Dresden erkauft. Die Composition in seinen Gemälden ist einfach u. edel, die Zeichnung correct, die Gewänder, auch alle Nebensachen verrathen tiefes Studium; sein Colorit ist trefflich; Hauptwerke: das Altarbild (Himmelfahrt Christi) in der katholischen Kirche zu Dresden; eine Götterversammlung u. Kreuzesabnahme zu Rom; als Plafond: die Vergötterung Trajans zu Madrid etc.; er schr.: Gedanken über die Schönheit u. den Geschmack in der Malerei, Zür. 1762, 4. Aufl. von Schnorr, Lpz. 1818; Opere, Parma 1780, 2 Bde., u. Ausg., Rom 1788, 2 Bde., deutsch von L. F. Prange, Halle 1786, 3 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 128.
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