Neu-Sibirien

[838] Neu-Sibirien (Neu-Birda, sonst auch Lächowscher Archipelagus), 1) Inselgruppe im Nördlichen Eismeer, östlich der Lenamündung, an der Küste Sibiriens, im 73. bis 76.° nördlicher Breite, ungefähr 415 QM. umfassend, mit kaltem Klima, fast das ganze Jahr mit Eisschollen umgeben, felsig, doch mit einiger Bewässerung u. Vegetation (Moos, Flechten u. Beeren, ohne Bäume); Aufenthalt vieler[838] nördlicher Thiere, Seehunde, Seevögel; Fundort von einer großen Menge versteinerter Elephantenzähne u. Knochen urweltlicher Thiere, welches, sowie die Jagd auf Seethiere, die Russen veranlaßt, diese Inseln zu besuchen, da bes. das Elfenbein (Lächowsches Elfenbein) vorzüglich schön ist. Diese Gruppe besteht aus den Inseln Kotelnoi od. Kesselinsel, der größten u. westlichsten, Fadiejewskoi, Neu-Sibirien u. Liakhowskoi od. Lächow (die südlichste, auch Blishnij genannt) nebst einigen kleinen Eilanden; 2) Insel dieser Gruppe (doch wird eine kleinere von And. N. genannt), mit den Vorgebirgen Wiskoi-Noß u. Kammenoi, u. der Nicolaiküste, mit mehrern Gewässern (Fluß der Hoffnung) u. einem Berg von 1200 Fuß Höhe, welcher durch bedeutende Lagen versteinerten Holzes (zum Theil noch aufrecht in der Erde stehend) u. Reichthum von Mammuthsknochen ausgezeichnet ist. N. wurde 1760 durch einen Jakuten, Etlrikan, entdeckt; der Kaufmann Lächow besuchte sie 1761 u. 1774, wobei er noch zwei Inseln fand, der Kaufmann Sannikow fand 1803 eine kleinere Insel, 1805 Fädlejewski u. die Insel N.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 838-839.
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