Nonnenwerth

[23] Nonnenwerth (Rolandswerth), eine der größten u. schönsten Rheininseln, dem Dorfe Rolandswerth od. Rolandseck (Station der Linksrheinischen [Köln-Mainzer] Eisenbahn) gegenüber gelegen, 3/4 Stunden im Umfang, zum Kreis Ahrweiler des preußischen Regierungsbezirks Coblenz gehörig. Auf derselben ein ehemaliges Benedictinerinnenkloster, welches 1120 durch den Erzbischof Friedrich I. von Köln gestiftet u. mit welchem später ein Hospital verbunden wurde. Während des Dreißigjährigen Krieges hatte es durch die Schweden viel zu leiden; später gehörte es zu den reichsten Klöstern am Rhein. Die Gebäude brannten 1773 nieder, wurden aber bald wieder aufgebaut; 1802 wurde das Kloster aufgehoben, doch durften die Nonnen bis an ihren Tod auf der Insel bleiben; 1822 wurde die Insel von der Regierung an einen Privatmann verkauft, welcher hier eine Meierei u. Gasthaus errichtete; die Dampfschiffe haben auf N. eine Nachenstation. Das Kloster N. ist auch namentlich bekannt durch die Sage von der Nonne Hildegundis (nach And. Angelica), welche den auf dem nahen Bergschlosse Rolandseck (jetzt noch Ruinen übrig) wohnenden Ritter Roland, der nach dem Gelobten Lande gezogen war, geliebt haben u., durch die Nachricht von seinem Tode getäuscht, in das Kloster gegangen sein soll. Roland zurückgekehrt, wurde Einsiedler auf dem gegenüberliegenden Rolandsfelsen; vgl. Toggenburg; Simrock, Rheinsagen, Bonn 1837, 4. A. 1850.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 23.
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