Nyborg

[164] Nyborg, Stadt auf der dänischen Insel Fünen, Amt Svendborg, liegt an einer Bucht des Großen Belt, ist befestigt, hat ein Arsenal, Zollgebäude, Hospital, Armen- u. Krankenhaus, lebhaften Handel mit Getreide, ist die Hauptstation der Lootsen für den Großen Belt, hat Schiffswerfte, Branntweinbrennereien, Bierbrauereien, Eisengießerei, eine Realschule, ist Sitz des Amtmanns, hat neben dem alten ein (seit 1855) neu angelegtes Hafenbassin, tägliche Dampfschiffverbindung mit Korsör auf Seeland,[164] ist Telegraphenstation u. zählt 3800 Ew. – N. soll 1170 vom wendischen Prinzen Knud gegründet worden sein; von König Abels Zeit bis auf Erich von Pommern versammelten sich hier die Stände des Reichs; das Schloß, unter Friedrich IV. 1720 abgebrochen, war oft Residenz der Könige; die Festungswerke wurden zuerst von Christian III. angelegt u. unter Friedrich IV. verbessert. 1534 wurde N. von den Lübeckern eingenommen; 1658 wurde es von den Schweden erobert u. besetzt gehalten, bis 1659 hier die Dänen u. Holländer die Schweden schlugen; 1808 wurde N. von dem spanischen General Romana besetzt. Eine große Feuersbrunst verheerte 1797 die Stadt. Der früher hier erhobene Schiffszoll ist 1857 gleichzeitig mit dem Sundzoll aufgehoben worden. Die früher in N. bestehende Lateinische Schule ist 1839 aufgelöst worden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 164-165.
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