Oribe

[360] Oribe, Manuel, General der südamerikanischen Republik Uruguay, Führer der Weißen Partei u. Rival des Präsidenten Rivera, wurde 1835 Präsident von Uruguay, mußte aber 1838 Rivera wieder weichen, worauf er sich nach Buenos Ayres wendete u., nachdem er für Rosas den Staat Entre Rios bekriegt hatte, mit argentinischen Truppen gegen Montevideo zog, am 6. Decbr. 1842 Rivera schlug u. Montevideo belagerte, bis endlich 1851 Brasilien u. Entre Rios sich zu seiner Vertreibung verbanden, ihm mehre Niederlagen beibrachten u. im October zur Übergabe zwangen. Er ging zunächst nach Montevideo, bis nach der Revolution in Buenos Ayres auch in Montevideo im Juli 1853 eine Emeute ausbrach, welche den Zweck hatte, O. wieder an die Spitze der Regierung zu bringen; dieselbe mißglückte jedoch, u. O. mußte das Land verlassen. Als im August 1855 die Verhältnisse in Uruguay immer schwieriger wurden, erschien O. abermals vor Montevideo; es gelang ihm im November einen von den Colerados zum Sturz der Verfassung gemachten Aufstand zu unterdrücken u. die Verfassung aufrecht zu erhalten; er selbst blieb bei der folgenden Präsidentenwahl, auf seinen Wunsch, unberücksichtigt u. starb im December 1857 in Montevideo.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 360.
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