Palm [3]

[579] Palm, 1) Johann Heinrich van der P., geb. 1763 in Rotterdam; Landprediger in Zeeland, von wo ihn 1789 die Revolution vertrieb; lebte auf der Insel Walcheren u. ging 1795 als Prediger u. Professor der Orientalischen Sprachen nach Leyden; er schr. (holl.): Historisches Denkmal der Restauration Hollands im J. 1813 (Preisschrift), u. übersetzte 1805 den Propheten Jesaias u. 1818 die Bibel. 2) Johann Philipp, geb. 1766 in Schondorf; wurde Buchhändler u. erwarb als Schwiegersohn des Buchhändlers Stein in Nürnberg die Steinsche Buchhandlung. 1806 sandte P. eine Flugschrift: Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung, die sehr bittere Bemerkungen über Napoleon u. über das Betragen der französischen Truppen in Baiern enthielt, an die Stagesche Buchhandlung in Augsburg. Die Brochüre gerieth zufällig in die Hände französischer Offiziere, u. der Augsburger Buchhändler wurde sogleich festgenommen, auch P. wurde von den Gensd'armen ergriffen u. nach[579] kurzem Verhör nach Ansbach zu Bernadotte, von da ohne Verhör weiter nach Braunau gebracht u. dort nach kriegsgerichtlichem Spruch am 26. Aug. erschossen.A. Ringler hat P. zum Sujet eines Trauerspiels (Philipp Palm, Lpz. 1860) benutzt; vgl. Biographie Joh. Phil. Palms, Münch. 1842.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 579-580.
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