Piazzi

[115] Piazzi, Giuseppe, geb. 1746 zu Ponte im Veltlin, wurde 1764 Theatiner in Mailand, studirte hier, in Turin, Rom u. Genua u. wurde 1770 Professor der Mathematik an der Universität[115] in Malta, kehrte aber nach Aufhebung der Universität nach Rom zurück, ging dann nach Ravenna, wurde Director des Adelscollegiums, darauf Prediger in Cremona, hierauf Professor der Dogmatik an dem Institut S. Andrea della Valle zu Rom u. 1780 der Mathematik zu Palermo. Auf seine Veranlassung wurde hier 1789 eine Sternwarte angelegt, deren Direction er erhielt; hier stellte er mehre Beobachtungen an u. verfaßte ein Sternverzeichniß, welches 6784 Sterne enthielt. 1801 entdeckte er den Planeten Ceres. Auch machte er sich um Verbesserung der Maße u. Gewichte auf Sicilien verdient; 1814 gab er sein zweites Sternverzeichniß heraus, welches 7646 Sterne enthielt; 1817 berief ihn der König nach Neapel, um den Plan des neuen Observatoriums daselbst zu prüfen, u. ernannte ihn zum Generalinspector der Sternwarten von Neapel u. Palermo. In seinen letzten Lebensjahren widmete er sich bes. der Verbesserung des öffentlichen Unterrichts in Sicilien u. starb 22. Juli 1826 in Neapel. Er schr.: Della specola astronomica de regi studj di Palermo, Palermo 1792–95, 2 Bde., Fol.; Praecipuarum stellarum inerrantium positiones mediae, ebd. 1814, Fol. (der zweite Sternkatalog); Lezioni elementari di astronomia, ebd. 1817, 2 Bde. (deutsch von Westphal, Berl. 1822).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 115-116.
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