Piräeus

[151] Piräeus, der größte von den drei Häfen des alten Athen, im Südwesten der Stadt, mit welcher er (s.d.) durch befestigte Mauern verbunden war, von denen noch Überreste zu sehen sind. In früheren Jahrh., zur Zeit der fränkischen u. venetianischen Herrschaft, wurde er Porto Leone genannt, nach zwei marmornen Löwen, welche schon im Alterthume den Hafen zierten, jedoch 1687 durch Morosini nach Venedig gebracht wurden, wo sie noch jetzt vor dem Arsenale liegen. Jetzt ist der P. die Hafenstadt von Athen, welche sich an den Ufern des Hafens erhebt u. hinzieht, mit 5–6000 Ew., welche bedeutenden Handel u. Schifffahrt treiben. P. ist regelmäßig gebaut, hat 4 griechische u. 1 katholische Kirche, Douane, Quarantainegebäude, Schiffswerfte, 1 hellenische, 2 Elementarschulen, Kriegsschule, Kaserne, 2 Seidenfabriken, Kammfabrik etc. Der Hafen ist ebenso geräumig als sicher, auch für Kriegsschiffe wohl geeignet, wenn schon für die größten Linienschiffe nicht tief genug, u. seine Anlage ist im Wesentlichen geblieben, wie sie von Themistokles herstammt, dessen Büste gegenwärtig auf dem Quai aufgestellt ist. Von hier nach Athen, welches eine Meile entfernt ist, führt seit 1835 eine Kunststraße durch einen Olivenwald; auf einer nahen Anhöhe befindet sich ein Denkmal des dort gefallenen Karaiskakis.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 151.
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