Potōsi

[438] Potōsi, 1) Hauptort der Grafschaft Washington im Staate Missouri (Nordamerika), Akademie; in der Umgegend reiche Blei- u. Eisenminen; 2) Postort in der Grafschaft Grant des Staates Wisconsin am Grant River, zerfällt in die drei Orte Dublin, Lafayette u. Van Buren; Handel; 2500 Ew.; in der Umgegend reiche Bleiminen; 3) sonst Intendanz des spanisch-südamerikanischen Vicekönigreichs Rio de la Plata; unfruchtbar, aber reich an Bergwerken; 4) jetzt das südwestlichste Departement der südamerikanischen Republik Bolivia, zwischen den Departements La Paz u. Chuquisaca, dem Staate Peru, dem Stillen Ocean, Chile u. der Argentinischen Conföderation, 15,000 QM. u. 297,000 Ew., zur Hälfte Indianer; durch die Anden gebirgig, an der Küste die Sandwüste Atacama; Flüsse: Lite des 15,150 Fuß hohen Gebirgsstockes Cerro de Potosi gelegen; hohe Schule, Kathedrale, 6 Klöster, Hospital; erbaut 1547; der Cerro de Potosi war sonst wegen seines Silberreichthums berühmt (lieferte von 1545–1803 für fast 1100 Mill. Piaster Silber), doch kam der Bergbau später in Verfall u. ist erst in neuerer Zeit wieder lebhafter in Angriff genommen worden. Zur Zeit ihrer Blüthe (Anfang des 17. Jahrh.) hatte die Stadt gegen 160,000, 1826 nur noch 9000, 1855 wieder 15,000 Ew.; 6) so v.w. Luis Potosi.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 438.
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