Atacăma

[864] Atacăma, 1) die nördlichste Provinz der südamerikanischen Republik Chile, ungefähr 1600 QM., begrenzt im Norden von Bolivia, im Süden vom Departement La Serena in der Provinz Coquimbo, im Westen vom Stillen Ocean, im Osten durch eine mit den Gipfeln der Anden laufende Linie, welche sie von der Argentinischen Republik trennt. Der Boden ist, mit Ausnahme schmaler Streifen an den kleinen Flüssen Copiapo u. Huasco, unfruchtbar (der nördliche Theil der Provinz hat den Namen die Wüste von A.), dagegen sind die Berge reich an Gold-, Silber- u. Kupferminen, doch werden sie aus Mangel an Feuermaterial, um die Erze zu reduciren, u. bei den bedeutenden Transportkosten in wasser- u. grasarmen Gegenden nicht hinreichend ausgebeutet. Trotzdem hat sich der Wohlstand in der neuesten Zeit gehoben, der Handel fängt an zu blühen, wozu eine im Laufe der letzten Jahre von Caldera nach Copiapó erbaute Eisenbahn eine neue Anregung gegeben hat. A. wurde erst im Jahr 1843, bis wohin es einen Theil der Provinz Coquimbo bildete, zur eigenen Provinz erhoben, u. wird in die drei Departements Copiapó, Vallenar u. Freirina eingetheilt, die wieder in 25 Delegationen u. 82 Districte zerfallen. 1854 50,783 Ew. Hauptstadt Capiapó (San Francisco de la Selva) mit etwas über 9000 Ew.; 2) Provinz im Departement Potosi der südamerikanischen Republik Bolivia, grenzt im Osten an die bolivischen Provinzen Lipes u. Chicas u. die Argentinische Republik, im Süden an die chilenische Provinz gleiches Namens, im Westen an den Stillen Ocean; Flüsse: Logu. Aguada de la Puntilla. Salzsee: Laguna Blanca; wüste sandige Hochebene; Gold-, Silber- u. Kupferminen; ungefähr 3000 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 864.
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