Ravenstein

[861] Ravenstein (Ravenstyn), 1) ehemals Herrschaft der Kurpfalz, unter der Lehnshoheit der Generalstaaten, später an die Holländer verkauft; 2) Hauptort u. Stadt darin, links an der Maas, jetzt im Bezirk Herzogenbusch der niederländischen Provinz Nordbrabant; 1500 Ew. – Die Herren von R. stammten aus dem Hause Falkenburg u. waren lange frei, erst Reinald, welcher 1378 seinem Bruder Waleran gefolgt war, huldigte wegen R. dem Herzog Wenzel von Luxemburg. Da Reinald 1396 ohne Kinder starb, so kam R. an seine Neffen, die Grafen Simon u. Johann von Salms, Söhne seiner [861] Schwester Philippa. Graf Johann wurde 1397 vom Grafen Adolf von Kleve gefangen u. mußte sich durch Abtretung R-s an diesen ranzioniren. Graf Adolf gab R. einem seiner jüngern Söhne, welches nach dem Aussterben dieser Linie der Herren von R., mit Philipp von Kleve, welcher 1492 seinem Vater Adolf gefolgt war, wieder an die Herzöge von Kleve u. Jülich fiel u. fortan einen Theil der Erbfolge von Kleve ausmachte. Bei der Provisonaltheilung nach dem Vertrag von Xanten 1614 zwischen dem Kurfürsten von Brandenburg u. dem Pfalzgrafen von Neuburg (s. u. Kleve) kam R. an Erstern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 861-862.
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