Rethel [2]

[64] Rethel, Alfred, geb. 15. Mai 1816 bei Aachen, trat 1829 in die Düsseldorfer Malerakademie ein u. wendete sich 1836 nach Frankfurt a. M., wo er einige Bilder für den Römersaal lieferte; nachdem er eine Reise nach Italien gemacht hatte, begann er 1847 die Gemälde für den Rathhaussaal in Aachen (die Eröffnung des Grabes Karls des Großen durch Kaiser Otto III.; die Zerstörung der Irmensäule; Karls des Großen Sieg über die Sarazenen bei Corduba; Karls Einzug in Pavia; die Taufe Wittekinds; die Krönung Karls in Rom; die Erbauung des Aachener Doms; die Krönung Ludwigs des Frommen durch Karl dem Großen). 1852 reiste R. nach Dresden u. von da nach Rom, wo er von einer Gehirnkrankheit befallen wurde, welche ihm den Verstand völlig raubte; er kam darauf in eine Irrenanstalt nach Düsseldorf u. st. daselbst 1. Dec. 1859. Vgl. Wolfg. Müller, Blätter der Erinnerung[64] an Alfred R., Lpz. 1861. Von seinen andern Gemälden sind zu erwähnen: St. Bonifacius (1833); Bonifacius predigt den Sachsen das Christenthum (1835); der Verbrecher von der Nemesis verfolgt (1837); Daniel in der Löwengrube (1838); Auffindung der Leiche Gustav Adolfs (1838); Versöhnung des Kaisers Otto I. mit seinem Bruder Heinrich (1841); St. Petrus die Lahmen heilend (1845). Auch entwarf er Zeichnungen für den Holzschnitt, so der Tod als Freund, sein Meisterwerk auf diesem Felde ist aber die Holzschnittsammlung: Auch ein Todtentanz 1848.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 64-65.
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