Rottiers

[402] Rottiers, geb. 1771 in Antwerpen, widmete sich erst theologischen Studien, trat aber 1789 in das k. k. österreichische Infanterieregiment Clerfait ein u. nahm an der Schlacht von Jemappes Theil. Nach dem Einzug der Franzosen in den Niederlanden trat er als Offizier der Mariniers in die Dienste der Vereinigten Niederlande, folgte dann dem fliehenden Statthalter nach England u. nahm darauf als Assistant quarter-master general in der englischen Armee Theil am Feldzuge in Irland (1798). 1799 war R. bei der Expedition nach Nordholland, focht dann unter General Moore in Spanien u. nahm, als Holland ein Königreich wurde, als Chef des Generalstabes vom General Dewinter 1807 wieder Dienste in seinem Vaterlande. Von 1808–12 stand R. in russischen Diensten u. war als Major u. dann als Oberstlieutenant in Kaukasien verwendet. Dann beschäftigte er sich mit archäologischen Studien an den Küsten des Schwarzen Meeres u. kehrte 1820 nach Holland zurück. 1825 unternahm er im Auftrage des Königs von Holland eine wissenschaftliche Reise nach der Insel Rhodus, besichtigte dann auf Wunsch der französischen Regierung die Küste von Algier u. war von wesentlichem Einflusse bei der Bestimmung des Planes der Expedition von 1830 gegen Algier. Später lebte R. als General in Zurückgezogenheit in Brüssel, wo er 1858 starb. Er schr.: Itinéraire de Tiflis à Constantinople, Brüss. 1829; La déscription des monuments de Rhodos, ebd. 1830.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 402.
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