Salza [2]

[819] Salza, ein altes thüringisches Dynastengeschlecht, welches sich urkundlich bis 932 hinauf verfolgen läßt; aus ihm sind berühmt: 1) Hermann von S., geb. um 1180 auf dem Stammschlosse S. (d.i. Langensalza) in Thüringen, wurde 1210 Großmeister des Deutschen Ordens, 1224 in den Reichsfürstenstand erhoben u. mit den zum Hochmeisterthum gehörigen Landen sammt allen Regalien förmlich belehnt. Vorzüglich war S. ein treuer Rathgeber des Kaisers Friedrich II., in Palästina verließ er den durch den Abfall der meisten Kreuzfahrer in die schwierigste Lage Versetzten nicht u. vereinigte die übrigen Ritterorden mit dem Kaiser wieder durch den Vorschlag das Losungswort u. den täglichen Befehl im Namen Gottes u. der gesammten Christenheit auszugeben. Auch wurde in Akkon durch S-s Vermittelung der Ausbruch der Feindseligkeit zwischen dem Kaiser u. den Templern vermieden. Er st. 20. März 1239 in Salerno. 2) Hugo von S., Bruder des Vor., war Minnesänger u. pflanzte den Hauptstamm fort, bis dieser mit 3) Hermann von S., Herrn von Döllstädt, 1409 erlosch. Nebenzweige erhielten sich in Braunschweig, der Oberlausitz, Schlesien, Böhmen, Esthland u. Schweden. 4) Jakob von S., geb. 1481 in Schreibersdorf bei Lauban, wurde 1519 Bischof von Breslau, wirkte als solcher der Reformation mit Erfolg entgegen, wurde 1536 Oberlandeshauptmann von Schlesien u. st. 1539 in Neisse. 5) Christoph Friedrich von S., gründete 1673 die Stadt Neusalza. 6) Karl von S., geb. 1802 in Wurzen, sächsischer Oberappellationsgerichtsrath in Dresden, schr.: Die Lehre von Familien-, Stamm- u. Geschlechtsfideicommissen, Lpz. 1838; u. gab heraus: Regesten des Herrengeschlechts von S., ebd. 1853. 7) Graf Hugo Hermann, geb. 1726, schwedischer General u. Reichstagsmarschall, wurde 1778 in den Grafenstand erhoben. 8) Graf Eduard Friedrich, geb. 1774, wurde 1843 ebenfalls in den schwedischen Grafenstand erhoben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 819.
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