Schild [3]

[177] Schild (in anderer Bedeutung), 1) Münze, auf deren einer Seite ein Wappenschild geprägt ist; 2) (Jagdw.), großer hölzerner Rahmen mit Leinwand überzogen, auf welchen ein Thier, meist eine Kuh, abgemalt ist, welchen man vor sich trägt, um dahinter versteckt im freien Felde sehr scheues Wild, bes. Trappen u. wilde Gänse, leichter beschleichen u. schießen zu können; 3) eine Schutzwehr von tannenen Bretern, äußerlich mit Tauwerk u. Blech überzogen, 5 Fuß hoch, 22 Zoll breit, soll die Mineurs in den Gallerien gegen Flinten- u. bes. Pistolenschüsse decken; 4) Figuren, welche als Abzeichen der Gasthäuser, Verkaufsläden u. der verschiedenen Handwerker vor den Häusern aufgehängt sind, wofür jetzt gewöhnlich nur der Name des Gasthauses, des Kaufmanns od. Handwerkers auf dem S-e angegeben ist; 5) kleine Metallplatte, welche auf einen Gegenstand zur Verzierung u. zu einem andern Zwecke befestigt, bes. die Metallplatten, welche ein Schlüsselloch bedecken, od. unter Klinken, Drückern u. Griffen befestigt sind; 6) Stück [177] Blech mit dem landesherrlichen od. Stadtwappen, welches Postillone, Boten u. dgl. am Arme, auf der Brust od. am Hute tragen; 7) eine zierlich durchbrochene Metallplatte, welche die Unruhe der Uhr bedeckt; 8) der Theil der Handscheeren, wo die Klingen über einander liegen u. die Niete durchgeht; 9) mehre verzierte Theile eines Schiffes, als: am Hintertheile des Schiffes das Wappen des Eigenthümers, der Stadt u. der Provinz; am Spiegel das Bild, welches den Namen des Schiffes anzeigt, mit den dazu gehörigen Verzierungen; verzierter Theil am Hinter- u. Vorderpflicht; 11) bei Insecten, so v.w. Stethidium; 12) bei einem Stücke Rindvieh der Theil hinter dem Vorderblatt, er wird vorzüglich beim Schätzen eines Thieres berücksichtiget; 12) die Brust der Vögel; 13) farbiger Fleck an der Brust der Hasel- u. Rebhühnerbähne; 14) heller Fleck auf den Keulen des Damm- u. Edelwildes; 15) der Flügel der Fasanen; 16) der oft verharzte Fleck auf dem Blatt des wilden Schweins; 17) der Theil einer Haut, welcher auf den Hüftknochen gelegen hat; 18) (Bot.), so v.w. Pelta 2); 19) (Gärtn.), so v.w. Oculirschild; 20) eine schwache Wand zwischen zwei stärkeren Pfeilern; 21) die Seitenwand einer Arche; 22) (Bauw.), so v.w. Ohr 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 177-178.
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