Schwarzach

[513] Schwarzach, 1) (vordere S.), Nebenfluß der Rednitz im baierischen Kreise Mittelfranken, entspringt aus dem Moosweiher; 2) (hintere S.), Nebenfluß der Altmühl in demselben Kreise; 3) linker Nebenfluß der Naab im baierischen Kreise Oberpfalz, entspringt im Böhmerwalde, durchfließt die Landgerichte Waldmünchen u. Nabburg u. nimmt rechts die Ascha u. links die Atler auf; 4) Nebenfluß des Main im baierischen Kreise Unterfranken, entspringt am Stollberge im Landgericht Gerolzhofen u. mündet bei Münsterschwarzach; 5) (Stadtschwarzach), Stadt hier im Landgericht Dettelbach; 600 Ew.; dabei 6) (Münsterschwarzach), Dorf am Einfluß der S. in den Main; mit ehemaliger Benedictinerabtei (aufgehoben 1803), jetzt Maschinenpapierfabrik; 220 Ew.; 7) (Oberschwarzach), [513] Marktflecken an der S., im Landgericht Gerolzhofen des baierischen Kreises Unterfranken; Mahl-, Schneid- u. Gypsmühlen; 700 Ew.; dabei die Ruine der 1525 zerstörten Burg Stollberg; 8) (Neckarschwarzach), Dorf im Bezirksamt Neckargemünd des badenschen Unterrheinkreises; 600 Ew.; dabei die Reste der Burg S.; 9) Pfarrdorf im Bezirksamt Bühl des badenschen Mittelrheinkreises; 1130 Ew.; früher mit Benedictinerabtei; 10) Dorf im Bezirk St. Johann des österreichischen Herzogthums Salzburg, links an der Salzach, mit einem fürstlich schwarzenbergschen Kranken- u. Versorgungshause der Barmherzigen Schwestern. Hier hielten die protestantischen Bauern u. Bergleute 1731 die letzte Versammlung, welche den Auswanderungsbefehl des Salzburger Fürstbischofs Leopold für die Protestanten aus seiner Diöcese hervorrief (s. Salzburg S. 821). Dabei Schloß Schernberg.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 513-514.
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