Sisebut

[144] Sisebut, Westgothe, wurde nach Gundemar 612 König der Westgothen zu Toledo, unterdrückte einige Aufstände in Nordspanien, befestigte die Herrschaft der Gothen über die Basken u. schlug die Griechen in Südspanien unter Cäsarius in zwei großen Schlachten; in Folge davon machte der Kaiser Heraklios 616 Friede mit S. u. trat demselben alle Besitzungen der Griechen in Spanien am Mittelmeere ab, bis auf einige Städte am Atlantischen Ocean. Obgleich S. sehr. mild u. menschlich gegen die Fremden u. Feinde war, so erlitten doch unter ihm die Juden in Spanien harte Verfolgungen u. wurden auf seinen Befehl, trotz der Mißbilligung dieser Maßregel durch die Geistlichen selbst, zum Christenthum gezwungen. Unter ihm soll auch Ceuta u. Tanger erobert worden sein. Er hielt das königliche Ansehen gegen die Geistlichkeit aufrecht u. st. 820; ihm folgte sein Sohn Reccared II. Er war ein Freund der Wissenschaften u. Künste u. schrieb Mehres, z.B. Briefe u. ein lateinisches Gedicht, in H. Meyers Anthologia veterum latin. epigrammatum et poematum, Lpz. 1835.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 144.
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