[218] Sluys (spr. Sleus, franz. Ecluse), Festung in Staatsflandern im Bezirk Middelburg der niederländischen Provinz Zeeland, am Meerbusen Zwin. S. ist durch die sumpfige Lage sehr fest, weniger durch die nach holländischer Weise bastionirten Werke; Hafen (versandend), Handel; 1600 Ew. Von hier geht ein Kanal nach Brügge. – S. hieß im Mittelalter Lambertsvliet, erhielt aber den Namen S. wegen einer 1331 daselbst angelegten Schleuße. 1132 wurde Wilhelm von Ypern vom Grafen von Elsaß hier eingeschlossen u. gezwungen nach Elsaß zu fliehn. Die Gräfin Margaretha gab den Einwohnern erst das Recht sich Schöppen zu wählen u. später erhielt es Wall u. Graben. Der Sohn Guidos von Dampierre, Johann von Elsaß, begünstigte ihren Handel sehr u. sein Vetter Ludwig belagerte deshalb den Flecken 1323, plünderte u. schleifte ihn. Es kam 1330 unter die Oberherrschaft von Brügge u. 1335 unter Heinrich des Kühnen von Burgund, welcher es befestigte. Dennoch hatte Brügge noch bis 1423 einiges Anrecht auf S.; 1340 wurde auf der Höhe von S. die französische Flotte von den Engländern vernichtet, 1405 u. 1436 wurde die Stadt von den Engländern belagert. König Karl VI. von Frankreich baute daselbst ein Schloß gegen England 1468 u. 1470 wurde der Hafen von S. vergrößert. Moritz von Nassau eroberte S. 1606 für Holland u. es blieb seitdem bei Holland. 1747 ergab sich der holländische Commandant ohne allen Widerstand an Frankreich u. ebenso ergab sich. S. den 24. Aug. 1794 an die französisch-republikanische Armee unter Pichegru.