Stauffenberg [2]

[712] Stauffenberg (Schenk von S.), ein zur reichsunmittelbaren Ritterschaft in Schwaben u. Franken gehöriges Geschlecht, welches das Erbschenkenamt bei den Herzögen von Alemannien bekleidete u. sich 1566 in die beiden, 1698 in den Freiherrenstand erhobenen Linien zu Wülflingen u. Amerdingen theilte. Von diesen Linien erlosch aber die erstere, seit 1791 gräfliche, 1833, so daß die gesammten Familienfideicommißgüter in Baiern u. Württemberg an die letztere Linie fielen, welche außerdem 1818 die erbliche Reichsrathswürde in Baiern erhielt. Der Ahnherr des Geschlechtes ist 1) Berthold, geb. 975, war Heerführer unter Herzog Heinrich von Baiern u. liegt im Kloster Corvey begraben. 2) Marquard Sebastian, war 1683 bis 1693 Fürstbischof von Bamberg. 3) Johann Franz, war erst Fürstbischof von Constanz u. Coadjutor, dann 1730 bis 1740 Fürstbischof von Augsburg. 4) Freiherr Adam Friedrich, war der letzte Präsident des Reichskammergerichts in Wetzlar, wurde dann großherzoglich würzburgischer Staatsminister u. st. 14. Mai 1808. Jetziger Chef ist: 5) Freiherr Franz, geb. 13. Mai 1801, ist erblicher Reichsrath der Krone Baiern u. Präsident der Kammer der baierischen Reichsräthe, baierischer Oberst u. seit 1861 Wittwer von Eleonore geb. Gräfin von Butler-Clonebough.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 712.
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