Sternberg [1]

[789] Sternberg, 1) Bezirk des mährischen Kreises Olmütz; 2) Stadt darin, Sitz der Bezirksbehörden, eines Postamtes, 2 Kirchen, von denen die Pfarrkirche ehemals die Probsteikirche der hier bestandenen Augustinerchorherren war, Liechtensteinisches Schloß, ist einer der Hauptsitze der Leinweberei in Mähren u. hat außerdem Fabrikation von Baumwollzeugen, Tuch, Liqueur, Strumpfwirkerei, bedeutenden Kirschenbau, Handel u. 12,700 Ew.; dabei große Schieferbrüche. Hier im April 1469 Friede zwischen Georg Podiebrad u. Matthias, König von Ungarn; 3) (Esesky –S.), Marktflecken im Bezirk Wlaschim des böhmischen Kreises Tabor, links an der Sazawa; Schloß; 600 Ew.; 4) Kreis des Regierungsbezirks Frankfurt in der preußischen Provinz Brandenburg; 42 QM. mit 86,250 Ew.; hat zur Kreisstadt Zielenzig; 5) Stadt darin, an der Eilanz; Superintendentur, Alaunwerk, Hopfenbau; 1700 Ew.; hier 1758 Gefecht zwischen Russen u. Preußen; 6) Amt an der Warnow im mecklenburgisch-schwerinischen Kreise Mecklenburg; 31/2 (QM.; 7) Hauptstadt hier, am gleichnamigen See; abwechselnd mit Malchin Versammlungsort der Landstände; 2000 Ew.; 8) Amt im Fürstenthum Lippe-Detmold; 6500 Ew.; bildete ehedem eigene Grafschaft, ausgestorben 1399; 9) Schloß hier u. Marktflecken Bösingfeld, an der Ascher; 850 Ew.; 10) Burgruinen bei Kamp, s.d. 1).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 789.
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