Sternberg [2]

[1] Sternberg, 1) Stadt in Mähren, 236 m ü. M., an den Staatsbahnlinien Olmütz-S. und S.-Hannsdorf-Ziegenhals gelegen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine schöne Pfarrkirche, ein restauriertes Schloß, Anlagen, eine Landes-Oberrealschule, eine Fachschule für Weberei, eine Landesirrenanstalt, eine große Tabakfabrik, bedeutende Leinen- und Baumwollweberei, Seidenwarenfabriken, Bleichereien, Färbereien und Appreturen, Maschinenfabrik, Dampfmühlen, Brettsägen, eine Bierbrauerei, Malzfabrik, Käserei, Gerberei, Obstbau (besonders Kirschen), lebhaften Handel, Elektrizitätswerk, Sparkasse und (1900) 15,220 deutsche Einwohner. S. wurde 1253 nach dem Mongoleneinfall durch Zdislaw von Sternberg gegründet, 1430 von den Taboriten und 1642 von den Schweden eingenommen. Seit Ende des 17. Jahrh. bildet S. eine Domäne des Fürsten Liechtenstein. Vgl. Stief, Geschichte der Stadt S. in Mähren (Sternb. 1894) und Topographie des politischen Bezirks S. (das. 1898). – 2) Stadt im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, Kreis Mecklenburg, am Sternberger See und an der Staatsbahnlinie Hornstorf-Karow, hat eine evang. Kirche, Synagoge, Technikum, Amtsgericht, Fabrikation von Faßdauben, 3 Dampfsägemühlen, Molkerei, Ziegelbrennerei und (1905) 3027 Einw. S. ist abwechselnd mit Malchin Sitz der mecklenburgischen Stände. Nach S. benannt sind als geologische Merkwürdigkeit die sogen. Sternberger Kuchen (s. d.). – 3) Stadt im preuß. Regbez. Frankfurt, Kreis Oststernberg, an der Staatsbahnlinie Frankfurt-Posen, an einem kleinen See, 91 m ü. M., hat eine evang. Kirche, Oberförsterei, ein Kinder- und Ferienheim der Stadt Frankfurt a. O., eine Lungenheilstätte der Stadt Schöneberg, Fabrikation von landwirtschaftlichen Maschinen und Öfen, Ziegelbrennerei, berühmte Pferdemärkte und (1905) 1589 Einw., davon 51 Katholiken und 14 Juden. – 4) Badeort bei Schlan in Böhmen (s. Schlan).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 1.
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