Thürheim

[563] Thürheim, ein altadeliges, der Katholischen Confession folgendes Geschlecht, welches ursprünglich aus Schwaben stammt, wo schon 883 der Ritter Aribo auf seinem Schlosse Thürheim in Baden lebte; von hier kam es 1629 nach Oberösterreich u. machte sich daselbst mit den jetzt noch der Familie gehörigen Gütern ansässig; es wurde 1625 in den Freiherrn- u. 1666 in den Grafenstand erhoben u. erhielt 1705 das Obersterblandfalkenmeisteramt in Österreich ob der Ens. 1) Goswin, zog mit Leopold VI. im dritten Kreuzzuge nach Palästina u. pflanzte bei der Erstürmung von Ptolemais 1191 das österreichische Banner auf der Burg auf. 2) Ulrich, Enkel des Vor., lebte um 1240, war Minnesänger, s. Ulrich. Jetzt blüht das Geschlecht in zwei Ästen: A) Älterer Ast, in Österreich ob der Ens; Chef ist: 3) Graf Ludwig, Sohn des 1832 verstorbenen Grafen Joseph Ferdinand, geb. 27. Mai 1818, ist Obersterblandfalkenmeister in Österreich ob der Ens u. Major in d. A.; er ist unvermählt; sein Bruder Andreas ist 1827 geboren. B) Jüngerer Ast, in der Oberpfalz u. Baiern; Chef: 4) Graf Hermann, Sohn des 1842 verstorbenen Grafen Julius, geb. 14. April 1835, ist baierischer Oberlieutenant bei der Artillerie u. seit 1862 mit Wilhelmine geb. von Forstner vermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 563.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: