Theresienstadt

[494] Theresienstadt, 1) (Maria-Theresiopel, ungarisch Szabadka, serbisch Szuboticza), Stadt u. Bezirkshauptort des ungarischen Comitats Bács, königliche Freistadt am Palitschersee; hat Steuer- u. Postamt, mehre Kirchen (Theresien-, Franciscaner-, griechische Kirche) u. Klöster, katholisches Gymnasium, Kaserne, Handel mit Vieh, Wolle, Fabriken in Tuch, Leder, Seife, Leinwand, Wein- u. Obstbau; hat mit den 16 Vorstädten 53,500 Ew.; 2) Stadt u. starke Festung im böhmischen Kreise Leitmeritz, unweit der Mündung der Eger in die Elbe, an der Eisenbahn von Prag nach Bodenbach (Dresden) wurde von Joseph II. 1780 an der Stelle des rasirten Dorfes Kopist erbaut; hat Kirche, Ingenieurhaus, Kasernen, Garnisonsspital, sonst nur etwa 200 Häuser mit 1500 Ew. (ohne Militär); besteht nur aus den Festungswerken u. die Einwohner leben allein für die Garnison. Th. in einer nirgends von Anhöhen beherrschten Ebene ist als Lager zu betrachten, in welchem 16,000 Mann bequem Platz finden können. Es ist wichtig als Hauptwaffenplatz für Böhmen, vermöge seiner Lage an beiden Ufern der Eger, welcher links noch ein Ausfluß gegraben u. welche durch Schleußen zu Inundationen benutzt werden kann. Die Schleuße wird durch eine Citadelle gedeckt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 494.
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