Uschăkow

[309] Uschăkow, 1) Graf Andrej, geb. 1670, begleitete Peter den Großen auf seinen Zügen, wurde[309] unter der Kaiserin Anna General-en-chef, 1744 in den Grafenstand erhoben u. st. 1747. 2) Fedor Fedorowitsch, geb. 1743 in Petersburg, war im Türkenkriege unter Katharina II. Befehlshaber der russischen Flotte u. erfocht 1790 nahe bei der Meerenge von Jenikale u. bei der Insel Tendra, 1791 beim Vorgebirge Kaleri-Burni glänzende Siege über die türkische Flotte. Im Französischen Kriege zum Commandeur der vereinigten russischen u. türkischen Flotte ernannt, eroberte er 1798 u. 1799 durch die Siege bei Korfu u. bei Kephalonia die Jonischen Inseln. Er st. im Oct. 1817 auf seinem Gute nahe bei Petersburg. 3) Nicolai Iwanowitsch, russischer General u. Militärschriftsteller, war Adjutant Paskewitsch's in dessen asiatischen Feldzügen u. während des Krimfeldzuges 1854 u. 1855 General du jour des Fürsten Gortschakow, zog sich 1856 aus dem activen Dienste zurück, war als Abgeordneter des Adels von Tschernigow Mitglied des Comités zur Berathung der Bauernemancipation u. st. im Juli 1861. Er schr.: Geschichte des Krieges in der Asiatischen Türkei, 2. A. Warschau 1843 (deutsch, Lpz. 1839). 4) Paul Nikolajewitsch, geb. 1779, commandirte in den Feldzügen gegen Frankreich 1812–14 ein Garderegiment, wurde 1826 Generallieutenant, machte den Türkenkrieg 1828 mit u. eroberte am 27. Juni Tutscha; er wurde später Chef der Gardeinfanterie, Commandeur des vierten Armeecorps u. zuletzt Präsident des Invalidencomité; er verlor diesen Posten wegen der Unterschleife des Hauptcassirers Politkowskji u. st. 5. Mai 1853.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 309-310.
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