Iltis

[440] Iltis (der) ist ein bekanntes Raubsäugthier, welches mit den Mardern und Wieseln in eine Familie gehört. Er steht dem Marder an Gewandtheit, List und Raubsucht nur wenig nach, nährt sich auch, wie dieser, von Geflügel, Eiern, Kaninchen, Mäusen, Ratten, Fröschen u. dergl. und findet sich im gemäßigten Europa in Feldern und Wäldern, sowie in den Wohnhäusern der Menschen. Er hat einen dicken Kopf mit spitzer Schnauze, großen Augen und kurzen, abgerundeten Ohren, fünf kurze getrennte Zehen, einen langen, dicken Hals und einen geraden, dickbehaarten Schwanz. Am After befinden sich zwei Drüsen, welche eine sehr übelriechende Feuchtigkeit enthalten. Auch sein Fell hat denselben übeln Geruch und wird daher als Pelzwerk weniger geschätzt. Dasselbe ist mit kurzen, dichten, wolligen, hellgelben Haaren besetzt, über welche längere und stärkere, unten grau, oben dunkelkastanienbraun gefärbte Haare hervorragen, welche jedoch im Sommer zum Theil ausfallen. Aus den längern Haaren verfertigt man gute Malerpinsel. Der Iltis wird ungefähr 10 Jahre alt und gegen 18 Zoll lang. Wegen seiner Schädlichkeit stellt man ihm mit dem Schießgewehr, mit Fallen und Netzen nach.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 440.
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