Mafra

[11] Mafra heißt ein portug. Dorf mit 500 Einw., 5 M. nordwestl. von Lissabon und durch das dortige Kloster, das sogenannte Wunder Portugals, berühmt, welches von 1717–31 unter Leitung eines deutschen Goldschmieds, Friedr. Ludwig, mit mehr als 20 Mill. Gulden Aufwand, an die Stelle des ärmsten portug. Klosters aufgeführt wurde, welches König Johann V. durch das prächtigste zu ersetzen gelobt hatte. Es sollte mit dem Escurial (s.d.) in Spanien wetteifern, welches von ihm auch an Umfang übertroffen wird, soll 866 Zimmer enthalten und umfaßt außer dem für 300 Mönche bestimmt gewesenen Augustinerkloster, einer Bibliothek und der aus Marmor erbauten Kirche mit sechs Orgeln, zu beiden Seiten derselben noch Paläste für den Hof, für den Patriarchen und die hohe Geistlichkeit und gehört zu den ausgezeichnetsten Denkmalen der Baukunst und Prachtliebe.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 11.
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