Posamentier

[546] Posamentier wird nach dem Französischen der Handwerker genannt, welcher alle Arten von gewebten und gewirkten Bändern, Borten und Schnuren, Franzen, Quasten, übersponnene und ähnliche Arbeiten aus Baumwolle, Wolle, Seide, Gold- und Silberfäden auf dem Posamentierstuhle, der eine Art Webstuhl mit vielen Fußtritten ist, oder auf von Wasser-und Dampfkraft bewegten, sogenannten Bandmühlen verfertigt, welche zu Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrh. vermuthlich von Deutschen erfunden worden sind und welche gleichzeitig mehre, in ihrer jetzigen Vervollkommnung bis 50 Stücke Band, ja selbst mit verschiedenen Mustern liefern. In Deutschland werden Posamentierarbeiten fabrikmäßig, besonders in der Gegend von Barmen, Elberfeld, Iserlohn, Krefeld und im sächs. Erzgebirge betrieben.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 546.
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