Rosa

[744] Rosa (Salvator), genannt Salvatoriello, ein ausgezeichneter Maler, Kupferätzer und Dichter, überhaupt ein Mann von großem Genie und vielem Verstande, geb. 1605 zu Renella im Königreich Neapel, war der Sohn eines Feldmessers und einer der berühmten Schüler des Malers Giusepe Ribera, genannt Spagnoletto, der schauerliche und Entsetzen hervorrufende Gegenstände mit Vorliebe und am glücklichsten darstellte. Großartige Auffassung, geniale Composition, kräftige Farbengebung sind Vorzüge von R.'s Werken, von welchen die historischen den Landschaften nachstehen, in denen er am liebsten das Schauerliche in der Natur, Wildnisse und Felsengründe vorstellte und sie mit Schäfern, Soldaten- oder Räubergruppen so charakteristisch belebte, daß man erzählt, er habe in seiner Jugend einige Zeit unter Räubern zugebracht. Nachdem er schon Rom einmal hatte verlassen müssen, weil er sich trotz sonst liebenswürdiger Eigenschaften, durch seine Satiren zu viel Feinde gemacht, brachte er es nach seiner Rückkehr doch dahin, daß er aus gleichen Gründen von der röm. Akademie ausgeschlossen wurde. Zu den geschätztesten Arbeiten der ital. Maler gehören auch die 86 in Kupfer geätzten Blätter R.'s, der 1673 zu Rom starb, und der von ihm verfaßten Epigramme und Satiren halber auch der ital. Juvenalis genannt worden ist.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 744.
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