Bosnien

251. Bosnien.
251. Bosnien.
Österreich-Ungarische Monarchie (Karten) III. Westliche Hälfte.
Österreich-Ungarische Monarchie (Karten) III. Westliche Hälfte.

[246] Bosnien (Bosna), mit der Herzegowina (s.d.) nordwestl. Wilajet der europ. Türkei unter österr. Verwaltung [Karte: Österreichisch-Ungarische Monarchie III], 51.027 qkm, (1895) 1.591.036 E. (673.246 Griech.-, 334.142 Röm.-Kath., 548.632 Mohammedaner), gebirgig, waldreich, gut bewässert (im N. die Save mit Una, Vrbas, Ukrina, Bosna und Drina, im S. die Narenta). Reiche Bodenschätze (Steinkohlen, Erze), Acker-, Obstbau und Viehzucht, Industrie (bes. Tabakfabrikation), Ausfuhr (Getreide, Mahlprodukte, Holz, gedörrte Pflaumen). 769 km Eisenbahnen. Die Bewohner (Bosniaken) serb.-kroat. Stammes. 5 Kreise (Bihač, Banjaluka, Dolnja Tuzla, Serajewo, Travnik), 43 Bezirke. Hauptstadt Serajewo (Sarajevo). – B. gehörte im 12. und 13. Jahrh. zu Serbien und Ungarn, ward 1377 unabhängiges Königreich, 1401 den Türken tributpflichtig, 1526 türk. Provinz, seit 1878 nach heftigen Kämpfen gegen innere Aufständische (Hadschi Loja) durch Österreich-Ungarn besetzt und verwaltet; doch ist der Sultan Souverän des Landes. – Vgl. Asboth (4 Tle., 1888), Nikaschinovitsch (1901 fg.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 246.
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