Chrom

[344] Chrom (chem. Zeichen Cr), ein silberweißes Metall, sehr hart und schwer schmelzbar; Atomgewicht 51,47, spez. Gewicht 6,8; aus seinem Oxyd durch Aluminium gewonnen, findet sich nicht frei in der Natur; 1797 von Vauquelin im Rotbleierz entdeckt, hauptsächlich als Chromeisenstein vorkommend. Bekannt sind mehrere Verbindungsstufen. Die Chromoverbindungen (Chromoxydulverbindungen), z.B. Chromchlorür, sind sehr unbeständig und gehen durch Oxydation leicht über in Chromiverbindungen oder Verbindungen des Chromoxyds. Dieses, ein amorphes, grünes Pulver, aus chromsaurem Kalium durch Schmelzen mit Schwefel gewonnen, färbt Glasflüsse grün und dient als Porzellanfarbe, auch kristallisiert darstellbar; Chromhydroxyd fällt als grüner Niederschlag aus den Salzen durch Ammoniak, löst sich in Ätzalkalien; das Hydrat dient als Malerfarbe (Guignets Grün); Chromchlorid existiert in einer violetten, unlöslichen, und einer grünen, leichtlöslichen Modifikation; Chromfluorid (Fluorchrom), aus Chromoxyd und Flußsäure durch Eindampfen gewonnen, dient als Beize in der Färberei; Chromsulfat verbindet sich mit Kaliumsulfat zu Chromalaun, einem Alaun (s.d.), in dem Aluminium durch C. ersetzt ist, dunkelviolette Kristalle, aus chromsaurem Kalium durch Schwefelsäure und Alkohol, darstellbar, beim Färben und Gerben verwendet; Chromazetat, schwarzgrüne Lösung, Beize in der Färberei. Durch stärkere Oxydation entstehen aus den Chromoxydverbindungen Salze der Chromsäure (Chromtrioxyd), prachtvoll rubinrote Kristalle, starkes Oxydationsmittel, zerstört Papier, entflammt Alkohol, zerfließt mit Wasser zu einer braunen Lösung, die stark verdünnt gegen Fußschweiß verwendet wird; gibt mehrere Reihen von Salzen: Chromate, Mono- oder neutrale, Di-, Bi- oder saure Chromate, die meist schön gefärbt sind und als Farben und zum Beizen in der Färberei dienen.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 344.
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