Dänische Kunst

[391] Dänische Kunst. Eine nennenswerte Baukunst ist in Dänemark erst seit dem Anfang des 12. Jahrh. bemerkbar, und zwar in Haustein- und Ziegelbauten roman. und später got. Stils (Kirche in Kallundborg, Domkirche zu Roeskilde etc.). In der Renaissancezeit Einfluß Norddeutschlands und Hollands (Schlösser Kronborg, Frederiksborg, Kopenhagener Börse); Ende des 17. Jahrh. machte sich franz. Richtung geltend, der sich im Anfang des 18. Jahrh. ital. Elemente beigesellten. Seit 1730 gewann der Rokokostil Raum (Schloß Amalienborg), das Ende des 18. Jahrh. leitete aber erst die eigentliche nationale Baukunst in Dänemark ein. Ältere Vertreter derselben sind Harsdorff, C. F. Hansen, neuere Th. und Chr. Hansen, Hetsch, Bindesböll, Herholdt, Storch, Meldahl, Dahlerup und Nyrop. – Die Bildhauerkunst fand seit dem 16. Jahrh. vielfache Verwendung, anfangs teils durch einheimische, teils durch niederländ. und franz. Künstler (Quellinus, Saly). Einen durchschlagenden Einfluß übte Thorwaldsen aus, ohne eigentlich Schule zu bilden. Bissens Wirksamkeit war dagegen schulbildend: Peters, Stein, Saabye, Evens, W. Bissen d. J.; außerdem zu nennen A. Jerichau und Freund. – In der Malerei waren früher ebenfalls niederländ. und franz. Richtungen maßgebend; am Ende des 18. Jahrh. beherrschte R. Abildgaard das Feld, neben ihm Jens Juel. Im 19. Jahrh. wurde C. W. Eckersberg der Schöpfer der neuern dän. Malerei; seine Schüler: Marstrand, Köbke, Const. Hansen und Roed. Ferner der Landschafter Skovgaard, Tiermaler Lundby, Genremaler Exner, Dalsgaard, Vermehren, Marinemaler Sörensen, Melbye u.a. Seit den sechziger Jahren weniger streng national, so: Bloch, Bache u.a.; die jüngste Generation, Kröyer, Johansen, Ancher, Zahrtmann, Skovgaard u.a., Anhänger der neuern Richtungen. – Vgl. das dänische Künstlerlexikon von Weilbach (dän., 2 Bde., 1897).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 391.
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