England

[513] England (Anglĭa, nach den Angeln benannt), der südl. größere Teil der Insel Britannia oder Großbritanniens, das Hauptglied des Vereinigten Königr. Großbritannien und Irland, mit dem ehemal. Fürstent. Wales, 151.015 qkm; Küsten außer zwischen Humber und Themse steil, aber buchtenreich; daher zahlreiche treffliche Häfen. Der Boden im W. und NW. Gebirgsland (Gebirge von Cornwall bis 419 m, von Devon bis 621 m, von Wales im Snowdon 1085 m, von Cumberland bis 978 m im Scawfell, die Penninische Kette im Croßfell bis 882 m), im O. und SO. Tiefebene, meist wellenförmig und sehr fruchtbar. Bewässerung überaus reichlich, über 50 zwar kurze, aber schiffbare Flüsse, sämtlich durch Kanäle miteinander verbunden; Hauptflüsse: Themse, Ouse, Humber, Tees, Tyne im O., Severn, Dee, Mersey im W. Zahlreiche schön gelegene Seen, bes. im »Lake District«, in den Cumbrischen Bergen. Klima: gleichförmig und feucht, milde Winter, kühle Sommer. Produkte: Steinkohlen (bes. in Wales und den nördl. Distrikten), Eisen, Kupfer, Zinn, Porzellanerde, Salz. Industrie, bes. in Baumwolle und Eisen, außerordentlich bedeutend. E. zerfällt kirchlich in die anglikan. Erzbistümer Canterbury mit 17 engl. und 4 welschen Bistümern und York mit 7 Bistümern (die 11/2 Mill. Katholiken unterstehen dem Erzbischof von Westminster und 15 Bischöfen), administrativ in 40, einschließlich Wales in 52 Grafschaften. Einwohnerzahl (1904) 33.763.434. [S. auch Beilage: Bevölkerung.] Hauptstadt London; außerdem noch (1901) 32 Städte mit über 100.000 E. Weiteres s. Großbritannien und Irland nebst Karte.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 513.
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