Handelsschulen

[756] Handelsschulen, Lehranstalten zur wissenschaftlichen Ausbildung von Kaufleuten. Die niedern H. (kaufmännische Fortbildungsschulen) sind Lehrlingsschulen, bieten im Anschluß an die Volksschule Erwerbung kaufmännischer Kenntnisse und auch Erweiterung des Wissens in den allgemein bildenden Fächern. Die höhern H. (in Österreich-Ungarn auch Handelsakademien genannt) haben den Charakter von Realschulen, gewähren aber umfassendere Ausbildung in den neuern Sprachen und Unterricht in den Handelswissenschaften und den Grundzügen der Wirtschaftslehre. Zur Vertiefung des kaufmännischen Wissens und zur Ausbildung von Handelslehrern wurde 1898 in Leipzig die erste deutsche Handelshochschule begründet, welche an die Universität angegliedert ist. Ferner bestehen solche in Aachen (als Abteilung der Technischen Hochschule), Köln, Frankfurt a. M. (Akademie für Handels- und Sozialwissenschaften), Berlin (1906), Wien, Budapest, Mailand, früher schon in Triest, Paris, Venedig und Antwerpen.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 756.
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