Inseln

[426] Inseln, alle ganz vom Wasser umflossenen Landstellen, demnach allgemein genommen auch die Welttheile, da es fast entschieden, daß Amerika ganz von Wasser umgeben ist, und in Folge dessen muß es Asien mit Europa und Afrika auch sein. In der Regel nimmt man Neuholland für die größte Insel an. Inseln, welche durch Armtheilung der Flüsse gebildet werden, rechnet man zum festen Lande, und nennt vorzugsweise die im Meere gelegenen bewohnbaren Landstrecken, Inseln. Für den Handel sind sie von der größten Wichtigkeit, weil sie, den Schiffen von allen[426] Seiten zugänglich und im Besitze trefflicher Häfen, den Verkehr nach jeder Richtung ungemein befördern. So ist z. B. der Archipel von Westindien eigentlich mehr werth, als das Innere von Südamerika. Darum kolonisirt man vorzugsweise Inseln. Ihr Klima ist in der Regel temperirter und gleichmäßiger als das des Continents, weil das Seewasser den großen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht, Sommer und Winter ausgleicht. Alle Inseln der Erde zusammen betragen einen Flächenraum von 250,000 Quadrat M, den 8. Theil der ganzen Ländermasse. Vegetationslose Sand- und Felsstrecken im Meere heißen nicht Inseln, sondern Bänke und Risse. Sie sind der Schifffahrt sehr gefährlich, besonders wenn sie nicht sichtbar über die Wasserfläche aufragen; deßhalb werden sie auf den Seekarten nach Länge und Breite sorgfältig verzeichnet.

V.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 426-427.
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