Amásia

[409] Amásia, Hauptstadt eines Liwa im türk. Wilajet Siwas in Kleinasien, in einem von Gärten und Maulbeerwaldungen umgebenen Bergkessel am Jeschil Irmak (Iris), über dem auf hoher Felsenklippe eine uralte Feste thront, hat zahlreiche Moscheen, einen wohlversehenen Basar, eine alte Wasserleitung, berühmte Seidenraupenzucht, Mühlenindustrie, eine Zündhölzchenfabrik und ca. 30,000 Einw. A. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls. Auf den 18 reichdotierten Medressen studieren über 2000 Studenten (Softas). Neuerbaute Straßen führen nach Samsun und Siwas. – A. (Amaseia) war einst die Residenz der Könige von Pontos, deren Grabgrotten, in die senkrechten Felswände eingearbeitet, sich erhalten haben. Seit Bajesids 11. Eroberung blieb es im Besitz der Osmanen. A. ist Geburtsort des Geographen Strabon.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 409.
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