Bacharach

[229] Bacharach, Stadt im preuß. Regbez. Koblenz, Kreis St. Goar, links am Rhein, an der Staatsbahnlinie Mainz-Koblenz, 81 m ü. M., hat eine evang. Kirche (Pfeilerbasilika aus dem 12. Jahrh.), eine kath. Kirche und die Ruinen der Wernerskirche, Laubsägenfabrikation, Schieferbrüche, starken Weinbau und (1900) 1902 meist evang. Einwohner. Über der Stadt die Burg Stahleck, die (1190 zuerst genannt) bis 1253 Sitz und Eigentum der Pfalzgrafen war und 1689 von den Franzosen zerstört wurde. In der alten Feste wurde einst die Vermählung Heinrichs von Braunschweig, des Sohnes Heinrichs des Löwen, mit Agnes von Hohenstaufen und hiermit die Versöhnung der Welfen und Ghibellinen vollzogen. Unterhalb der Stadt im Strome das »wilde Gefährt«, Felsenbänke, die der Schiffahrt gefährlich waren, seit 1850 aber durch Sprengungen entfernt sind. – B. gehörte als kölnisches Lehen ursprünglich den Herren von Stahleck und kam im 12. Jahrh. an Kurpfalz. Als Stadt kommt es zuerst 1344 vor. Im Dreißigjährigen Krieg wurde B. achtmal geplündert; 1689 plünderten es die Franzosen. 1797–1815 war B. Hauptort eines französischen, zum Departement des Rheins und der Mosel[229] gehörigen Kantons. Vgl. Theile, Bilder aus der Chronik Bacharachs (Gotha 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 229-230.
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