Bering

[688] Bering (Behring), Vilus, Nordpolarreisender, geb. 1680 zu Horsens in Jütland, gest. 19. Dez. 1741 auf der Beringinsel, diente anfangs in der dänischen Marine, trat dann in russische Dienste, zeichnete sich in den Seekriegen gegen Schweden aus und erhielt 1725 die Leitung einer Entdeckungsreise ins Meer von Kamtschatka. Auf einer zweiten Reise untersuchte er 1728 die nördlichen Küsten Sibiriens bis 67° 18´ nördl. Br. und bestätigte das Dasein einer Asien und Amerika trennenden Meerenge, die Desch new schon früher entdeckt hatte (s. Beringstraße). Zur Untersuchung der Kamtschatka gegenüberliegenden Küsten des amerikanischen Festlandes unternahm er 1741 eine dritte Reise, lief 4. Juni mit zwei Schiffen von Ochotsk aus, landete an der Nordwestküste Amerikas, wahrscheinlich im Prinz William-Sund, wurde aber durch Stürme und Krankheit an weitern Entdeckungen gehindert. Auf der Heimkehr kam B. unter widrigen Winden an den Aleuten vorüber und strandete 5. Nov. auf der nach ihm benannten Insel. Während er selbst nebst einem großen Teil der Mannschaft dem Skorbut erlag, retteten sich die Überlebenden in einem selbstgezimmerten Boote, darunter der deutsche Naturforscher Steller. Vgl. Steller, Reise von Kamtschatka nach Amerika (Petersb. 1793); G. F. Müller, Sammlung russischer Geschichten, Bd. 3 (das. 1758); Lauridsen, Vitus B. og de russiske Opdagelsesrejser (Kopenh. 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 688.
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