Bradley

[301] Bradley (spr. bräddlĭ), 1) James, Astronom, geb. 1692 zu Shireborn in Gloucester, gest. 13. Juli 1762 in Chalford, anfangs Pfarrer, wandte er sich später der Astronomie zu und wurde 1721 Professor in Oxford. Er entdeckte 1728 die Aberration des LichtesAn account of a new discovered motion of the fixed stars«, Lond. 1728), wurde 1742 königlicher Astronom und Direktor der Sternwarte in Greenwich. Hier entdeckte er die NutationOn the apparent motion of the fixed stars«, Lond. 1748), rüstete die Sternwarte mit neuen Instrumenten aus und stellte seit 1750 Meridianbeobachtungen von Fixsternen an, die alle vorangegangenen an Genauigkeit übertrafen. Sie wurden später von Bessel und von Auwers neu bearbeitet und lieferten die Grundlage zu vielen wichtigen astronomischen Untersuchungen. Seine »Miscellaneous works and correspondance« wurden durch Rigaud (Oxf. 1832, Supplement 1833) veröffentlicht.

2) Edward, engl. Geistlicher und Humorist, geb. 1827 in Kidderminster, gest. 12. Dez. 1889, studierte in Durham Theologie, war seit 1872 Pfarrer zu Stretton in Rutlandshire. Unter dem Pseudonym Cuthbert Bede und dem Titel: »The adventures of Mr. Verdant Green« veröffentlichte er 1853 eine humoristische Schilderung des englischen Studentenlebens mit mehreren Fortsetzungen. Er ist ohne Tiefe, aber lesbar und ergötzlich. Dasselbe gilt von »Medley, prose and verse« (1855); »Photographic pleasures« (neue Ausg. 1863); »Tales of college life« (1856); »Fairy fables« (1857); »The curate of Cranston« (1861) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 301.
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