Brisbane [2]

[428] Brisbane (spr. brísbën), Hauptstadt des britisch-austral. Staates Queensland, 20 m ü. M., 40 km von der Mündung des Flusses B. in die Moretonbai, Ausgangspunkt von drei Bahnen, besteht aus zwei durch eine stattliche Brücke verbundenen Stadtteilen, Nord- und Süd-B., beiderseits des Flusses. Die von anmutigen Hügeln umgebene Stadt hat mehrere schöne Parks, 44 Kirchen (darunter eine deutsch-lutherische) und Kapellen, Synagoge, Parlamentsgebäude, Rathaus, großartiges Regierungsgebäude, Industrieschule mit Bibliothek von 25,000 Bänden, Botanischen Garten, mehrere Hospitäler, höhere Schulen für Knaben und Mädchen, Normalschule, 11 Banken, Gas- und Wasserleitung und (1900) 105,734 Einw. Die Industrie ist noch unbedeutend, sehr beträchtlich aber der Handel, da B. fast den ganzen Verkehr Queenslands mit dem Ausland und den andern australischen Staaten vermittelt. Der durch Vertiefung für die größten Schiffe brauchbar gemachte Hafen besitzt ein Trockendock. B. ist Residenz des Gouverneurs, eines katholischen Erzbischofs, eines anglikanischen Bischofs, Sitz der Regierung und eines deutschen Konsuls. Es erscheinen elf Zeitungen (eine deutsche). Schon 1825 als Zweigstation für die schwersten Verbrecher von Sydney aus angelegt, hat sich B., nachdem es 1842 auch freien Ansiedlern geöffnet worden, außerordentlich schnell entwickelt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 428.
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