Daguerre

[415] Daguerre (spr. -gǟr'), Louis Jacques Mande, Maler, geb. 18. Nov. 1789 zu Cormeilles in der Normandie, gest. 10. Juli 1851 in Petit-Brie bei Paris, war erst Steuerbeamter, bildete sich dann unter Degoti und lieferte für die Pariser Theater Dekorationen von bisher nicht gesehener Schönheit. Mit dem Maler Bouton konstruierte er 1822 das Diorama, das sehr beifällig aufgenommen wurde. Seine Bemühungen um die Fixierung des Bildes in der Camera obscura blieben zunächst erfolglos. 1829 verband er sich aber mit Joseph Nicéphore Nièpce, der seit 1814 ähnliche Versuche angestellt hatte, setzte nach dessen Tode seine Arbeiten selbständig fort und gelangte 1838 zum Ziel. Das Verfahren (Daguerreotypie) wurde durch die französische Akademie veröffentlicht und das Resultat seiner Bemühungen 1839 durch Arago bekannt gemacht. D. erhielt eine jährliche Pension von 6000, die Erben von Nièpce eine solche von 4000 Frank. Er schrieb: »Historique et description des procédés du daguerréotype et du diorama« (Par. 1839 u. ö.; mehrfach deutsch); »Nouveau moyen de préparer la couche sensible des plaques destinées à recevoir les images photographiques« (1844; deutsch, Köln 1841). Vgl. Ernouf, Les inventeurs du gaz et de la photographie (Par. 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 415.
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