Dalsland

[430] Dalsland (Dal), Landschaft im südlichen Schweden, früher, als zu Norwegen gehörend, »Marker« genannt, zwischen dem Wenersee und Norwegen gelegen, bildet den kleinern nördlichen Teil des Läns Elfsborg, ist 4135 qkm groß und wird von ca. 75,000 Menschen bewohnt. Nur der am Wenersee belegene südöstliche Teil, etwa ein Zwölftel des Ganzen, ist eben und fruchtbar; alles übrige ist ein Gebirgsland (bis 240 m hoch). Merkwürdig sind die großen Lager von[430] Meeresschnecken auf Höhen von 70–100 m, die sogen. Riesentöpfe, von denen man 75 kennt, und die bedeutenden tiefen Spalten in den Bergen. Durch die Mitte der Landschaft zieht sich der Dalslandskanal, bis zur norwegischen Grenze 256 km weit. Dieses Kanalsystem ist 1864–67 von dem Baumeister Nils Ericson mit einem Kostenaufwand von 11/2 Mill. Kronen angelegt worden, verbindet, in der Richtung von NW. nach SO. ziehend, die Seen Stora Lee, Lelången, Laxsjö und einige kleinere mit dem Wenersee und überwindet einen Höhenunterschied von 57 m durch 29 Schleusen. Waldwirtschaft, Viehzucht, Ackerbau und Eisenindustrie sind die Hauptnahrungsquellen. Von Eisenbahnen durchschneidet die große Bergbezirksbahn Gotenburg-Falun den östlichsten Teil des Landes, an die sich bei Mellerud die Dalslandsbahn Sunnanå-Frederikshald anschließt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 430-431.
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