Déjazet

[594] Déjazet (spr. -schasä), Pauline Virginie, franz. Schauspielerin, geb. 30. Aug. 1798 in Paris, gest. daselbst 1. Dez. 1875, betrat schon als fünfjähriges Kind das Théâtre des jeunes artistes am Kapuzinerkloster, spielte dann mit glänzendem Erfolg auf Kindertheatern, trat in den Variétés in Knabenrollen auf, ebenso in Bordeaux und Lyon und übernahm 1821 im Gymnase die jungen Burschen, Schüler etc. Von hier ging sie 1834 an das Théâtre du Palais-Royal über, dem sie seinen schönsten Glanz verlieh. Von 1844 bis 1849 war sie Mitglied der Variétés, trat dann an verschiedenen Theatern von Paris, auch wiederholt in der Provinz und in London auf und übernahm 1859 die Direktion der Folies-Dramatiques, die sie in Théâtre D. umtaufte. 1868 trat sie von der Bühne ab, kehrte aber von neuem zu ihr zurück, nachdem sie 1874 in einer Vorstellung zu ihren gunsten (Einnahme 60,000 Frank) aufgetreten war. Außerordentliche Lebendigkeit, Witz, das Talent, Zweideutigkeiten so sagen zu können, daß sie ihr verziehen wurden, und eine unbeschreibliche Schalkhaftigkeit in ihrem ganzen Wesen machten sie zu einem der glänzendsten Sterne der Pariser Bühne. Eine Sammlung ihrer geistreichen Einfälle enthält das BuchLe perroquet de D.« Vgl. Duval, Virginie D. (Par. 1876) 4 Henry-Lecomte, Virginie D. L'artiste, la femme (das. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 594.
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