Delwig

[622] Delwig, Ankon Antonowitsch, Baron, russ. Lyriker, geb. 17. (6.) Aug. 1798 in Moskau, gest. 26. (14.) Jan. 1831 in Petersburg, erhielt seine Erziehung im Lyzeum von Zarskoje Selo, gleichzeitig mit Puschkin, dessen vertrauter Freund er wurde. Nachdem er 1817 das Lyzeum verlassen, erhielt er eine Stelle im Bergdepartement, wurde 1819 Beamter im Finanzministerium, 1821 an der kaiserlichen öffentlichen Bibliothek und 1825 im Ministerium des Innern. Sein Haus bildete den Sammelpunkt der literarischen Welt Petersburgs, namentlich der jüngern (Puschkin, Glinka, Baratynskij, Wjasemskij etc.). Im Verem mit den letztern gab er 1825–32 den Almanach »Sêvernye cvêty« (»Nordische Blumen«) heraus. Von Delwigs Gedichten sind die im Ton des Volksliedes gehaltenen hervorzuheben, wie denn auch einige von ihnen ganz ins Volk übergegangen sind. Die letzte Gesamtausgabe seiner Dichtungen ist die von Suworin (3. Aufl. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 622.
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