Dinan

[15] Dinan (spr. -nāng), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Cotes-du-Nord, liegt malerisch auf einer Anhöhe, links an der Rance, über die ein Viadukt von 250 m Länge und 40 m Höhe mit zehn Bogen führt, am Kanal, der die Ille mit der Rance verbindet, und ist Knotenpunkt der Westbahn. Die Stadt ist noch z. T. mit Mauern (mit Türmen und Toren) umgeben, hat Reste eines Kastells aus dem 15. Jahrh., eine Kirche St.-Sauveur mit schönem romanischen Portal, eine gotische Kirche (St.-Malo), einen Uhrturm, ein Stadthaus mit Bibliothek und Museum, eine Statue von Duguesclin, der hier 1359 mit dem englischen Ritter Contorbie kämpfte, und dessen Herz in der Kirche St.-Sauveur beigesetzt ist, ein Collège, eine Irrenanstalt, betreibt Fabriken für Ackergeräte, Leder, Segeltuch etc., Weberei, Färberei und zählt (1901) 10,320 Einw. Der für kleinere Schiffe zugängliche Hafen steht durch die Rance mit St.-Malo in Dampferverbindung. 1 km von D. ist eine eisenhaltige Mineralquelle (mit Badeanstalt). D. wird wegen seines milden Klimas von vielen Fremden, namentlich Engländern, bewohnt. Es war im Mittelalter Sitz einer Vizegrafschaft, die 1280 an das Herzogtum Bretagne fiel, und ist Geburtsort des Historikers Duclos.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 15.
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