Duguesclin

[256] Duguesclin (spr. düghäkläng), Bertrand, Connetable von Frankreich, geb. 1320 auf dem Schloß La Motte-Broons bei Dinan (Cotes-du-Nord), gest. 13. Juli 1380, stand in den Kämpfen zw ischen Karl von Blois und Johann von Montfort um die Bretagne zur Zeit des Königs Johann auf seiten des erstern und war ein gefürchteter Gegner der Engländer. 1361 trat er in die Dienste des Dauphins, des nachherigen Königs Karl V. Sein Sieg (23. Mai 1364) über Karl den Bösen von Navarra bei Cocherel, den er mit Söldnerscharen erfocht, erwarb ihm die Würde eines Grafen von Longueville und Marschalls von der Normandie. Durch seinen Sieg bei Montiel (14. März 1369) verschaffte er dem mit Frankreich verbündeten Grafen von Trastamare die Krone von Kastilien und ward hierfür zum Grafen von Burgos, Herzog von Molina und Connetable von Kastilien erhoben. Von Karl V. zum Connetable von Frankreich ernannt, eröffnete D. 1370 seine ruhmvollen Feldzüge gegen die Engländer, und sein Verdienst war es größtenteils, daß ihnen im Laufe von zehn Jahren fast alle ihre Besitzungen in Frankreich abgenommen wurden. Beider Belagerung von Châteauneuf-de-Randon in Gévaudan (1380) erkrankte er und starb, worauf ihn Karl V. zu St.-Denis neben dem königlichen Grabgewölbe beisetzen ließ. Die Heldenlieder seiner Zeit nannten ihn die »Blume der Ritterschaft«. Vgl. Guyard de Berville, Histoire de B. D. (Pa r. 1767, neue Ausg. 1892); Jameson, Life and times of B. D. (Lond. 1864, 2 Bde.); Luce, Histoire de B. du Guesclin (3. Aufl., Par. 1896); Postel, D. et son époque (das. 1893); See, B. D. et son temps (das. 1899).[256]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 256-257.
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