Hellriegel

[151] Hellriegel, Hermann, Agrikulturchemiker, geb. 21. Okt. 1831 in Mausitz bei Pegau, gest. 24. Sept. 1895 in Bernburg, studierte in Tharandt, wurde 1851 Assistent Adolf Stöckhardts am chemischen Laboratorium der Akademie und 1856 Leiter der neubegründeten Versuchsstation Dahme in der Mark Brandenburg. Hier bemühte er sich, dem landwirtschaftlichen Versuchswesen Eingang in die Provinz zu verschaffen, und führte eine Reihe bedeutender Untersuchungen über die Grundbedingungen des Pflanzenlebens mittels der sogen. Sandkultur aus. 1873 ging er als Wanderlehrer nach Bernburg, wo er 1881 zum Direktor der neubegründeten herzoglichen Versuchsstation, hauptsächlich für Zuckerrübenkultur, ernannt wurde. Er lieferte epochemachende Arbeiten über die Ernährung der Pflanzen mit Stickstoff und zeigte, auf welche Weise eine Vermehrung der stickstoffhaltigen Bestandteile in den Pflanzen erzielt werden kann. Er schrieb: »Beiträge zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Ackerbaues mit besonderer Rücksicht auf die agrikulturchemischen Methoden der Sandkultur« (Braunschw. 1883); »Untersuchungen über die Stickstoffnahrung der Gramineen und Leguminosen« (mit Wilfarth, Berl. 1888). 1897 wurde ihm in Bernburg ein Denkmal errichtet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 151.
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